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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 38

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 38 was mit der Lehre der Kirche in Widerspruch steht. Der Papst hrte von dieser Angelegenheit und lie die Stze prfen; 41 wurden als irrig bezeichnet. Luther sollte innerhalb zweier Monate, seine falschen Behauptungen widerrufen. Er tat das nicht, sondern verbrannte ffentlich das ppstliche Schreiben (Bulle) und trennte sich vllig von der katholischen Kirche. Er verwarf auch den Vorrang des Papstes, schaffte die Fasttage und die Festtage der Heiligen, sowie die hl. Messe ab und behielt von den hl. Sakramenten nur Taufe und Abendmahl bei. Luther fand viele Anhnger seiner Lehre, die sich fchnell in mehreren Lndern verbreitete, In Brandenburg trat Elisabeth, die Gemahlin des Kurfrsten Joachim, heimlich zur neuen Lehre der; auch lie sie ohne Vorwifsen des Vaters ihre Kinder in der lutherischen Religion unterrichten. Der Kurfürst - selbst aber blieb katholisch, und feine Shne muten ihm vor feinem Tode versprechen, sich von der alten Lehre nicht zu trennen. Doch war er dnldfam gegen die Anhnger der Lehre Luthers; keinen lie er seines Glaubens wegen verfolgen. Die Wiedertufer. Zu jener Zeit entstand in Thringen die Sekte der Wiedertufer, so genannt, weil ihr Stifter Thomas Mnz er die Wiedertaufe der Erwachsenen einfhrte. Aus Thringen vertrieben, tauchten die Anhnger dieser Sekte in Mnster i. W. wieder ans. Sie rissen die Verwaltung dieser Stadt an sich und grndeten hier das Reich teiott". Ihr König war der Schneider Johann Bockel shn aus Lehden in Holland. Mit ihm verband sich ein Bcker Matthiesen aus Hartem und ein Tuchhndler Knip perdlling aus Mnster. Die grlichsten Schandtaten wurden verbt. Die Wiedertufer plnderten Kirchen und Klster, zerschlugen Bilder und Statuen, verbrannten Bcher und wert-volle Handschriften und trugen die Trme der Kirchen ab; sogar die Viel-weiberei wnrde eingefhrt. Wer sich ihren Vorschriften widersetzte, wurde ffentlich hingerichtet. Endlich eroberte der Bifchof von Mnster nach langer Belageruug die Stadt, in welcher Hungersnot und Krankheiten schon lngere Zeit in frchterlicher Weise wteten. Die Hauptanfhrer wurden ergriffen und hingerichtet. Ihre Leiber hing man in eisernen Kfigen hoch oben an dem Lamberti-Kirchturme auf. Joachim Ii., Kektor. Dieser Kurfürst schlo mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlan einen Erb vertrag. Nach diesem sollten die drei Gebiete beim Aussterben des herzoglichen Stammes an Brandenburg fallen. König Friedrich Ii. grndete auf diesen Vertrag seine Ansprche auf Schlesien. Ein Verwandter Joachims war der Herzog von Preußen. Er besa sein Herzogtum aber nicht als freies Eigentum: es war vielmehr ein Lehen des Knigs von Polen. Von diesem erlangte Joachim die Mit belehnung der Preußen. Starb in der Folge die herzogliche Familie in Preußen ans, so kam auch dieses Land an Brandenburg. Im Jahre 1539 trat Joachim und mit ihm der grte Teil seines Volkes zur evangelischen Kirche der. Unter seiner Regierung wurden Eisenhmmer, Webereien und Papier-mhten in der Mark errichtet. )ohann Sigismund erwarb das Herzogtum Kleve in der Rhein-Provinz und die Grafschaften Mark und Ravensberg in Westfalen. Im Jahre 1618 erhielt er nach dem Tode des letzten Herzogs Preußen. Die Bewohner dieses Landes waren frher Heiden. Die ersten Be-kehrungsversnche bei ihnen machte der Bischof Adalbert von Prag. Er

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 172

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Aiguren an der Westseilc des Straurgcr Mnsters. zelnen esuhtsteile, bte etonber laffeit bte Formen des Krpers nicht burchfcheirten; bte geraden Linien werben baburch wirksam gebrochen, ba der Krper in den Hften leicht gebogen ist. Das Haupt ist sanft geneigt nnb von Ringellocken umgeben. Die Falten sinb bicht nebeneinandergelegt nnb hneln den Kanneliernngen der antiken Sulen. Leicht ist das Obergewanb der bte Schultern geworfen, so ba der eine Arm frei bleibt, boch auch hier zeigt sich bte enge Parallelfltelung. Bart und Haar lassen ebenfalls eine streng symmetrische Anlage erkennen. Die

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 248

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
248 in mehreren Treffen und stellte die Ruhe wieder her. Wohl 100 000 Bauern haben bei diesem unheilvollen Aufstande ihr Leben eingebt, und das Los der brigen wurde noch hrter als zuvor.') Die Wiedertufer. In Thringen hatte sich Thomas Mnzer, frher Weltpriester, au die Spitze der Bauern gestellt. Er wollte ein Reich stiften, in dem es weder Arme noch Reiche, weder eine geist-liche, noch eine weltliche Obrigkeit geben sollte. Er verwarf die Kinder-taufe und verordnete, da die Erwachsenen nochmals getauft werden mten. Auch er zog mit seinen Anhngern, alles plndernd und ver-wstend, durch das Land. Bei Frankenhausen (1525) wurden die Bailern vou dem Herzog Georg von Sachsen lind dem Landgrafen Philipp von Hessen geschlagen und auseinander gesprengt. Thomas Mnzer war geflchtet und hatte sich versteckt; er wurde aber ergriffen und starb reuig unter dem Henkersbeil. Die Wiedertufer in Mnster. 15831535. Von Holland her wohin sich die Wiedertufer geflchtet hatten, kamen sie nach Mnster i. W., um hier das Reich Sion" zu grnden. Auch hier plnderten sie Kirchen und Klster, zerschlugen kunstvolle Bilder und Statuen und derbrannten wertvolle Bchereien. Die Trme der Kirchen wurden abgetragen, die Vielweiberei wurde erlaubt und eine allgemeine Gtergemeinschaft eingefhrt. Johann Bockel-shn, ein Schneider aus Lehden, machte sich zum Könige und nannte sich König von Sion"; mit ihm verband sich der Bcker Mathiesen aus Har-lem, der Tuchhudler Kuipperdlliug aus Mnster und Krechting. In die Umgegend von Mnster sandten sie 28 Apostel, damit sich das Reich Gottes berallhin verbreite. Der Bischof von Mnster hatte whrenddessen die Stadt belagert; als die Not tu ihr aufs hchste gestiegen war, ffneten zwei Brger die Stadttore. Die Belagerer drangen ein und warfen die Wiedertufer uach blutiger Gegen-wehruieder. Ihre Hauptanfhrer Johann von Ley den, Kn ipp er d l lin g und Krechting wurden hingerichtet und ihre Leichname zum abschreckenden , Beispiele in eisernen Krben an dem Turme der Lambertikirche aufgehngt. b. Fortsetzung der Reformation in Deutschland. Inzwischen hatte sich die religise Nengestaltnug in Deutschland weiter entwickelt. Die Messe wurde abgeschafft, der Gottesdienst, desseu Mittelpunkt die Predigt bildete, in deutscher Sprache gehalten und von sieben Sakramenten wurden nur zwei beibehalten, die Taufe und das Abendmahl. Mnche und Nonnen verlieeil ihre Klosterzellen, das Klostergnt wurde eiugezogeu und den Geistlichen gestattet, sich zu verheiraten. I &>/// </.-<. . W *) Der Bauernkrieg bezeichnet die erste groe soziale Erhebllttg des unter-sten Standes in der Neuzeit mit kommunistischen Zwecken.

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 253

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
253 den wurde vom Papste besttigt und der Stifter zum ersten Ordens-general ernannt. Die Jcfuitcu, wie die Mitglieder des Ordens genannt werden, hatten sich die Aufgabe gestellt, die Jugend zu erziehen, die katholische Lehre durch Wvrt und Schrift zu verteidigen und das gtt-liche Wort bei den Heiden, Hretikern und Schismatikern, insbesondere bei den Katholiken selbst zu verkudigeu. Der Orden verbreitete sich mit auerordentlicher Schnelligkeit und stand berall in hoher Achtung. Durch seilte Organisation und durch eine kluge Verwendung seiner Mitglieder wurde er eine krftige Sttze des Katholizismus gegenber den religisen Neuerungen. In Deutschland grndeten die Jesuiten besonders in den groen Stdten ihre Schulen; der erste deutsche Jesuit (Provinzial) war der bekannte Peter Canisuis. In Ingolstadt, Wien und Cln ent-standen die ersten Jesuitenschulen. Zwei Jahre spter, als Luther seine Thesen zu Wittenberg ange-schlagen hatte, trat iu der Schweiz Zwingli^ als Reformator auf. Zwingli wich besonders in der Abendmahlslehre erheblich von Luther ab; er leugnete die wirkliche Gegenwart Christi im Altarsakramente (das Abendmahl ein blo symbolisches Gedchtnismahl) und verwarf den Bilderschmnck der Kircheu. Whrend die Urkantone der katholischen Kirche treu blieben, fand die Lehre Zwinglis in dem nrdlichen Teile der Schweiz Eingang. Mit bcii religisen Angelegenheiten verquickten sich politische; die Feindseligkeit zwischen den beiden Parteien wurde so groß, da man von beiden Seiten zu den Massen griff. In der Schlacht bei Kappel (1531) wurden die Zwinglianer geschlagen; Zwingli verlor sein Leben. Von der Schweiz ans wurde seine Lehre auch im sdlichen Deutschland verbreitet. Calvin aus Noyon in Frankreich stellte in Genf eine neue Lehre ans und suchte auch eine nette Regierungsform nach dem Bilde des 1t r= Christentums einzufhren. Er lehrte unter anderem, da eilt Teil der Menschheit nach dem gttlichen Ratschlsse sr dett Himmel, der andere fr die Hlle vorherbestimmt sei (Prdestination). Damit die Seele in ihrer Andacht nicht gestrt werde, sollte der Gottesdienst in Kirchen ohne Schmuck an den Wnden, ohne Altar und Bilder abgehalten wer- . Nie Kirchentrennung (Reformatio deutschen Lndern. 1. Die Schweiz.

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 180

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
180 das er Bei feiner Wahl den Fürsten gegeben hatte, nicht nachkommen ^nnte, auch die Städte in besonderer Weise begnstigte, um von den anderen Stnden unabhngig zu sein, lieen ihn die Fürsten fallen und whlten den frher verschmhten Sohn Rudolfs, Albrecht von fter-reich, zum König. Mutig kmpfte Adolf fr feine Krone, fiel aber in dem Reitertreffen bei Gllheim in der Rheinpfalz. Noch heute bezeichnet ein Denkstein die Sttte, wo er seinen Tod. sartb. 2. mvt)t I. (1298-1308.) Nach dem Tode Adolfs whlten die Kurfrsten Albrecht einstimmig zum Könige. Er war ein entschlossener, tatkrftiger Mann, der dem Knigtum von neuem Glanz zu verleihen, die Krone dauernd an fein Haus zu bringen und gleich feinem Vater die Hausmacht zu vergent suchte. Den rheinischen Kurfrsten befahl er, die sich widerrechtlich angeeigneten Rheinzlle, wodurch Handel und Verkehr auf dem Rheine ungemein gehemmt wurden, aufzuheben. Als sie sich seiner Anordnung nicht sgen wollten, wute er seinen Befehl durch Waffengewalt durchzufhren, wobei ihm der niedere Adel und die Städte hilfreiche Hand reichten. Er gebot einen allgemeinen Reichsfrie den und forderte von den Reichsfrsten die Gter zurck, die sie sich seit Friedrich Ii. angeeignet hatten. Von seinem Neffen Johann von Schwaben, beffen Erbe Albrecht verwaltete, wurde er beim bergange der die Rens im Angesichte der Habsburg meuchlings gettet.') Johann von Schwaben fhrt die-serhalb den Beinamen Parricida", d. i. Verwandtenmrder. Schweizer Eidgenossenschaft. In der Schweiz hatte sich ein freier Bauernstand erhalten, der aber von den umwohnenden Adelsgeschlechtern bedrngt und vielfach feiner allen Freiheiten beraubt wurde. Besonders waien r die Habsburger, welche es darauf abgesehen hatten, die Gerichtsbarkeit in jenen Gebie-ten, wo ihre Besitzungen lagen, an sich zu bringen. Kaiser Friedrich Ii. besttigte den sogenannten Waldsttten Uri, Schwyz und Unter Wal den ihre Reichsunmittelbarkeit, und nach dem Tode Rudolfs von Habsburg traten die genannten Waldsttte zu einer Eid-genoffen fchaft, dem ewigen Bund von Brunnen, zusammen; auch Alb recht, der spter die Landeshoheit der die Urkantone an sich zu bringen suchte, hat ihre Unabhngigkeit anerkannt; seine sptere Herrschaft war jedoch keine Gewaltherrfchaft. Die Bedrckung des Landes durch grausame Vgte wie Geler und Laudenberg und die Erhebung des Volkes zur Befreiung von dem verhaten sterreichischen Joche gehren ebenso in das Gebiet der Sage, wie die Erzhlungen von Teils khnen Heldentaten. Wiederholt haben die Schweizer fr die Freiheit ihres Landes Blut und Leben einsetzen mssen. Heldenmtig kmpften sie in der Schlacht bei Mor- ]) Vergleiche Schillers Drama: Wilhelm Tell".

6. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 16

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
16 plndernd und verwstend, durch das Land. Bei Franken-Hausen (1525) wurden die Bauern von dem Herzog Georg von Sachsen und dem Landgrasen Philipp von Hessen geschlagen und auseinandergesprengt. Thomas Mnzer war ge-flchtet und hatte sich versteckt; er wurde aber ergriffen und starb reuig unter dem Henkersbeil. Die Wiedertufer in Mnster. 15331535. Von Holland her, wohin sich die Wiedertufer geflchtet hatten, kamen sie nach Mnster i. W., wo eine lutherisch gesinnte Partei ihnen Vor-schub leistete, so da sie bald den Bischof vertreiben und sich selbst die Herrschaft aneignen konnten. Sie plnderten Kirchen und Klster, zerschlugen kunstvolle Bilder und Statuen und verbrannten wertvolle Bchereien. Die Trme der Kirchen wurden abgetragen, die Viel-weiberei wurde erlaubt und eine allgemeine Gtergemeinschaft ein-gefhrt. Johann Bockelsohn, ein Schneider aus Leyden, machte sich zum König und nannte sich König von ton"; mit ihm verbanden sich der Bcker M a t h i e s e n aus Hartem, der Tuchhndler Knipperdlling aus Mnster und Krechting. Zn die Umgegend von Mnster sandten sie 28 Apostel, damit sich das Reich Gottes berallhin verbreite. Der Bischof von Mnster hatte whrenddessen die Stadt be-lagert; als die Not in ihr aufs hchste gestiegen war, ffneten zwei Brger die Stadttore. Die Belagerer drangen ein und warfen die Wiedertufer nach blutiger Gegenwehr nieder. Ihre Hauptanfhrer Johann von Leyden, Knipperdlling und Krechting wurden hingerichtet und die Leichen zum abschreckenden Beispiel in eisernen Kfigen am Turme der Lambertikirche aufgehngt. 4. Die Reformation als wirtschaftliche Bewegung. Die Reformation wurde die Veranlassung dazu, da auf wirt-fchaftlichem Gebiete Bestrebungen zu Tage traten, die durch weiter zurckliegende Ursachen schon vorbereitet waren. Der Ausstand der Reichsritter 152223. Die Reichsritter hatten nach dem Aufkommen der Sldnerheere ihre militrische Be-deutung verloren. Ihr Grundbesitz war im 15. Jahrhundert durch die Geldwirtschaft immer mehr entwertet worden, und die wieder-holten Erbteilungen verringerten das Vermgen noch mehr. Dazu fhrten viele ein Leben, das ihren Verhltnissen nicht entsprach, oder sie bereicherten sich durch Straenraub. Jetzt richteten sie ihr Augen-merk aus die Besitznahme der durch die Reformation ja ohnehin be-drohten geistlichen Frstentmer. So hofften sie ebensowohl ihre

7. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 24

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
24 Urkantone der katholischen Kirche treu blieben, fand die Lehre Zwinglis in der nrdlichen Schweiz Eingang. Mit den religisen Angelegenheiten verquickten sich in der Schweiz politische. Die Feindseligkeit zwischen den beiden Parteien wurde so groß, da man zu den Waffen griff. In der Schlacht bei Kappel (1531) wurden die Zwinglianer geschlagen; Zwingli ver-lor sein Leben. Von der Schweiz aus wurde seine Lehre auch im sdlichen Deutschland verbreitet. Calvin aus Noyon in Frankreich stellte in Genf eine neue Lehre auf und suchte auch eine neue Regierungsform nach dem Bilde des Urchristentums einzufhren. Er lehrte unter anderem, da ein Teil der Menschheit nach gttlichem Ratschlu fr den Himmel, der andere fr die Hlle vorherbestimmt sei (Prde-st i n a t i o n). Damit die Seele in ihrer Andacht nicht gestrt werde, sollte der Gottesdienst in Kirchen ohne Schmuck an den Wnden, ohne Altar und Bilder abgehalten werden. Auch weltliche Ver-gngungen waren verboten. Die Anhnger Calvins, die Refor-mierten, teilten sich in Presbyterianer, welche die Leitung der kirchlichen Angelegenheiten den ltesten der Gemeinde, den Presbytern, bertrugen, und in Puritaner, die die kirchlichen Zeremonien beim Gottesdienst beseitigten, Orgel, Glocken u. dgi. abschafften. In Frankreich, den Niederlanden, in Schottland und auch in einigen Gegenden Deutschlands fanden die Reformierten Aufnahme. Den Lutheranern waren sie meist ebenso verhat wie die Katholiken. Durch den Augsburger Religionsfrieden wurde daher weder den Zwinglianern noch den Calviniften Religionsfreiheit zuerkannt. Frankreich. In Frankreich kmpften das Haus Guise und das Haus Bourbon, eine Seitenlinie der herrschenden Valois, um den magebenden politischen Einflu. Als sich die Partei der Bour-bonen dem allmhlich verbreiteten, aber staatlich nicht geduldeten Calvinismus anschlo, dessen Anhnger man Hugenotten, d. h. Eidgenossen, nannte, da wuchs die Zahl der Protestanten bedeu-tend. Durch die religisen Zwistigkeiten wurde aber die Eifer-sucht zwischen den beiden Husern nur noch geschrt, und es kam infolgedessen zu blutigen Kriegen. Katharina von Medici, die fr ihren unmndigen Sohn, den König Karl Ix., die Regierung fhrte, verheiratete ihre Tochter Margarete an den Fhrer der

8. Geschichte des Mittelalters - S. 228

1872 - Münster : Coppenrath
228 Kaiser aus verschiedenen Knsern, von Andolf von Kaksnrg bis auf Atrecht Il (12731437). 63. Rudolf von Habsburg (1273-1291). Am Ufer der Aar, in dem Schweizer Kanton Aargau, erheben sich auf einem den Strmen freistehen den Hgel die Ruinen des Schlosses Habichtsburg ober Habsburg, die weit der die Gegenb hinschauen. Dieses Schlo war das Stamm-haus des berhmten Grafen Nnbolf von Habsbnrg, der im Jahre 1273 zum deutschen Kaiser erwhlt wurde. Er be-sa noch mehre andere Gter, in der Schweiz sowohl, als in Schwaben und im Elsa, und stand deshalb als ein mchtiger Herr in groem Ansehen. Auch war er als ein frommer und biederer Held in der ganzen Gegend hoch geehrt. Er schtzte in jenen unruhigen Zeiten nach Friednch's Ii. Tode, wo Deutsch-laub eine geraume Zeit hinburch so gut wie ohne Regenten war, den Brger wie den Landmann vor den herumziehenden Rubern. Vorzglich gefiel dem Volke seine Ehrfurcht fr die Religion und ihre Diener. Einst begegnete ihm auf der Jagd ein Priester, der mit der letzten Wegzehrung zum Kranken eilte. Wegen des angeschwollenen Waldwassers war der Weg schlpfrig und unsicher geworden. Da sprang Rudolf von seinem Rosse, lie den Priester aufsteigen und fhrte demuths-voll selbst das Thier am Zgel bis vor das Haus des Kran-fen. Hier wartete er, bis die heilige Handlung vollbracht war, und geleitete dann den Priester zurck. Das Pferd aber wib-mete er von nun an dem Dienste der Kirche; beim er hielt sich fr imwrbig, je wieber das Thier zu besteigen, das un-seren Herrn und Heiland getragen hatte. Den Erzbischof Werner von Mainz, welcher nach Rom reisete, begleitete er in jenen unsicheren Zeiten bis an die Alpen. Und als sie von einander schieben, reichte ihm der Erzbischof sreunblich die Hand und sprach: Wollte Gott, Herr Graf, ich lebte noch lo lange, ba

9. Geschichte des Mittelalters - S. 242

1872 - Münster : Coppenrath
242 zu Brunnen am See den 6. Januar 1308 die erste Einigung der Schweizer Eidgenossenschaft, vorerst auf 10 Jahre und unter Vorbehalt aller Pflichten gegen Kaiser und Reich. Als Anfangs-punkt dieses Bundes wurde spter die Verschwrung im Rtli angesehen, und jener Sage gem der Schtze Tell als National-Held und Befreier des Vaterlandes weit und breit gepriesen.*) Kurze Zeit nach dem Abschlsse dieses Schutzbndnisses wurde Albrecht I. im sechzigsten Jahre seines thatenreichen Lebens durch die Hand eines nahen Verwandten ermordet. Der junge Johann von Schwaben, der Sohn von Albrecht's verstorbenem Bruder Rudolf, grollte seinem Oheim und Vormund, weil dieser ihm das vterliche Erbe in Schwaben nicht so frhe bergeben wollte, als es im Wunsche des durch bse Gesellschaft verdorbenen Jnglings lag. Er verband sich mit vier jungen Rittern, die eben so nichtswrdig waren, und die Verschworenen ermordeten den Kaiser am 1 Mai 1308 unweit der Habsburg an der Reu. Seit dieser Gruelthat fhrte Johann den Namen Parrictoa, d. i. Verwandtenmrder. Man sah ihn von dem Tage ab nicht wieder. Heinrich Vii. von Luxemburg (1308 1313). Die deutschen Fürsten whlten keinen von Albrecht's Shnen, sondern wieder einen minder mchtigen, aber tapferen und bie-deren Ritter, den Grafen Heinrich von Luxemburg, einen Bru-der des Erzbischofes von Trier. Zuerst suchte er die Ruhe im Reiche herzustellen, that die Mrder Albrecht's in die Acht und ertheilte den von der habsburgischm Landgrafschaft Aargctu abhngigen Gemeinden in den drei schweizerischen Urkantonen bis auf weitere Verfgung die Freiheit. Sehr lag es ihm am Herzen, seine nur unbedeutende Hausmacht zu erweitern, und das gelang ihm auch. Durch die Vermhlung seines Sohnes *) So wird die Geschichte von Tell in allen Erzhlungen berichtet. Aber diese Erzhlungen sind nicht gleichzeitig mit den Begebenheiten, es findet sich kein Hermann Geler als Landvogt, und die Wahrheit der auch bei den Dnen und Islndern vorkommenden Erzhlung von dein 6chufie nach den Apfel ist schon lngst in Zweifel gezogen worden. I

10. Geschichte des Mittelalters - S. 244

1872 - Münster : Coppenrath
244 Habsburgischen Brder und ihre Hoffnungen. Die Schweizer der Urkautone, welchen die Habsburgischen Fürsten als Erbherren und Erbrichter vorstanden, suchten sich dieser Oberherrschaft ganz zu entziehen. Da beschlo Leopold, das abtrnnige Volk zu zchtigen, und rief sein Kriegsvolk zusammen. Er meinte, schon der Anblick seiner geharnischten Scharen wrde die Hirten erschttern, welche, ungewohnt des Krieges, kein anderes Ge-schst, als die ruhige Pflege ihrer Heerdeu kannten. In stolzer Zuversicht zogen die sterreichischen Ritter, alle vom Kopfe bis zu den Fen gepanzert, mit hochwallenden Helmbschen und klirren-den Lanzen durch die Hohlwege der Alpen gerade auf Schwyz los. Allein auch der friedliche Hirt wird zum muthigen Streiter, wenn ihn das thenre Vaterland unter seine bedrngte Fahne ruft. Schnell eilten die Männer von Uri und Unterwalden denen aus Schwyz zu Hlfe; dennoch kam nur ein Huflein von dreizehnhundert Mann zusammen. Aber der Muth ersetzte die Menge, und die Oertlichkeit begnstigte die leichtbewaffneten Hirten mehr, als die schwergersteten Ritter. Die Schweizer besetzten den Engpa M orgarten, der sich zwischen dem Berge Morg a rten und dem Agerisee hinzieht. Hierdurch ginn, der glnzende Zug der Ritter. Und als der Pa zwischen Berg und See mit Menschen und Pferden dicht angefllt war, da erhoben sich die Dreizehnhundert. Mit lautem Geschrei wlzten sie mchtige Steinblcke von der Hhe des Berges hinab und schleuderten andere mit groer Leibeskraft mitten in den ge-drngten. Haufen. Da entstand eine gruliche Verwirrung im Hohlwege. Die Pferde wurden scheu und drngten zurck auf das nachfolgende Fuvolk, andere sprengten in den See. In diesem Augenblicke rannten die Schweizer herunter und fielen in vollem Laufe den Feinden, die sich kaum rhren konnten, in die Seite, schlugen mit Hellebarten oder Beilen drein und rissen mit ihren Streitkolben die Ritter von den Pferden. Da sanken viele der Grafen und Ritter und Edelen aus Leopolds Heere entseelt zu Boden. Auch Laudenberg mar unter ihnen. i
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